»Der Dichter Schmidt-Hausen stand vorne im Raum / Und neben ihm stand ein Lorbeerbaum. / Er sagte Worte wie Morgenrot, Trompeten, Gleichschritt und Heldentod.r/ Es war wirklich ein ganz nettes Gedicht – / Aber ach, gefallene Dichter schreiben nicht.«
W. St. – Nie gab es in den Dorstener Zeitungen so viele Todesanzeigen wie in den Jahren zwischen 1939 und 1945. Im Jahr 1944 ergriff die nationalsozialistische Propaganda auch den bis dahin verschonten Bereich der Todesanzeigen: Sie durften von da an nur noch genormt, im Geiste des Nationalsozialismus und Endsieges, veröffentlicht werden. Aus den bis dahin veröffentlichten Gefallenenanzeigen kann man gut herauslesen, wie die Hinterbliebenen zum Dritten Reich standen. Hermann Meise fiel »gegen den Bolschewismus für den Führer und Großdeutschland«. Gisbert Lissy starb »für das deutsche Vaterland«, seine Verwandten erfüllte dies »mit stolzer Trauer«. Alois Koch gab sein Leben »für Führer, Volk und Vaterland«, während Hans Ostrop lediglich für »Volk und Vaterland« fiel; für »Führer und Vaterland« starb Hans-Erich Lindrath. Sie alle starben den »Heldentod«. Doch es war ein elender, jämmerlicher und unnützer Tod. In Kriegs- und Massengräbern, in Schlammlöchern oder auf dem Grunde der Meere lagen bei Kriegsende rund vier Millionen tote deutsche Soldaten – vier Millionen betrogene und verführte Helden.
Der Verfasser sollte sich einmal mit dem Thema beschäftigen. Empfehlung: Sabine Behrenbeck: Der Kult um die toten Helden.