Von Wolf Stegemann
Er war im Zweiten Weltkrieg persönlicher Berichterstatter von Generalfeldmarschall Guderian in Frankreich und von Generaloberst von Kleist auf dem Balkan. 1944 gründete und leitete er als Kriegsberichterstatter die „Grabenzeitung“ der 1. Panzerarmee in Russland, die in einer Auflage von 20.000 Exemplaren erschien. Am 8. Mai 1945 geriet Alfons van Bevern südlich von Prag in sowjetische Gefangenschaft. Im Donezbecken musste er vier Jahre lang als Bergmann unter Tage arbeiten.
Geboren wurde van Bevern 1905 in Münster, wo er auch seine journalistische Laufbahn bei der „Münsterschen Zeitung“ 1924 als Volontär begann. Von 1926 bis 1937 leitete van Bevern die Lokalredaktion der „Dorstener Volkszeitung“ (heute Dorstener Zeitung). Hier erwarb er sich einen guten Ruf als Kenner kommunalpolitischer Verhältnisse, was seinen Niederschlag in kommunalwissenschaftlichen Fachzeitschriften fand. Sein Anteil an der kommunalen Neugliederung im Raum Recklinghausen/Haltern/Gelsenkirchen während dieser Zeit ist bis heute unbestritten.
Alfons van Bevern hatte auch den Mut, in der nationalsozialistischen Zeit der Gleichschaltung unbequem zu schreiben. Er scheute sich nicht, auch anzuecken. Als die Dorstener 1933 das Komitee für das Lichtschlag-Denkmal zusammenriefen, musste er es nach anfänglicher Mitgliedschaft mit der Begründung wieder verlassen, ebenso sein Chef Josef Weber, er sei „kein Dorstener“. Im gleichen Jahr wurde er auch mal mit einer Pistole bedroht, weil er in einem Lokal nicht aufgestanden war, als ein Heil auf den Führer ausgebracht wurde. Bis zum Ausbruch des Krieges war van Bevern als verantwortlicher Lokalredakteur der „Borkener Zeitung“ tätig und arbeitete als Manöver-Berichterstatter für die Zeno-Gruppe und die Dortmunder „Tremonia“ (heute „Ruhr-Nachrichten“).
Nach Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm er 1949 die Borken-Bocholter Lokalredaktion der „Münsterschen Zeitung“, dann die Coesfelder Bezirksausgabe (1952 bis 1963). Danach wechselt er in die Zentralredaktion nach Münster, wo er die Koordination der einzelnen Bezirksausgaben übernahm, bis er sich 1970 zur Ruhe setzte. Alfons van Bevern starb 1973 im Alter von 68 Jahren an den Langzeitfolgen der sowjetischen Gefangenschaft. Seine Witwe starb 1996.
Sehr geehrter Herr Stegemann,
ich bedanke mich herzlich über den guten Artikel über meinen Vater Alfons van Bevern.
Ihre Monika Hamelmann geb. van Bevern