Diese Online-Dokumentation „Dorsten unterm Hakenkreuz“ wird stets weitergeschrieben, Texte werden ergänzt und mit neuen Erkenntnissen aktualisiert. Daher greife ich den Leserhinweis gerne auf und informiere auf dieser Seite über die jeweils neu eingestellten Artikel, die auch im Inhaltsverzeichnis bei den entsprechenden Themenbereichen zu finden sind. Aus diesem geht allerdings nicht hervor, welche Texte neu aufgenommen sind. Zudem ist auch auf der Informationsseite „Aktuelles“ (Kopfseite) nachzulesen, wenn Texte neu eingestellt wurden.
Wolf Stegemann
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Am 25. Juli 2016 eingestellt
Am 22. Mai 2016 neue Texte eingestellt:
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28 neue Artikel am 6. Oktober 2015 eingestellt
Diese Artikel sind über die neu angelegte Startseite „Neue Texte“ ersichtlich und anzuklicken. Zudem sind sie im thematisch aufgebauten Inhaltverzeichnis ebefalls anzuklicken.
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Am 2. September 2014 zehn neue Artikel eingestellt:
Neu eingestellt am 7. August 2014
Aus den USA erreichte mich die Zuschrift und ein Bericht über die Einnahme der Stadt Dorsten durch die Amerikaner. Der Zusender ist der Sohn eines US-GIs, der damals dabei war. Er schildert die Pläne der US-Generalität vor Ort, die das Kommando hatten. Zuerst sollte Dorsten umgangen werden, doch dann entschied der Kommandant Gen. Anderson die Einnahme der Stadt von drei Seiten. Der US-Panzerkommandant Ed Brodowski berichtet auch, dass es einen Häuserkampf gegeben habe. Er fiel in einem Panzerduell in Buer-Hassel.
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Großes Interesse an der NS-Dokumentation „Dorsten unterm Hakenkreuz“
7. Februar 2014. – In den letzter Zeit sind die täglichen Aufrufe für diese Dorstener Seite wieder auf über 1000 gestiegen. Ansonsten sind es täglich zwischen 750 und 950. – Jetzt ist dem Prälaten Prof. Dr. Helmut Moll, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyriologum des 20. Jahrhunderts, die Dorstener Dokumentation aufgefallen. Er informierte uns über Dorstener Franziskanerpatres und solche, die hier studiert haben und im Dritten Reich hingerichtet wurden (nicht in Dorsten). Das sind bislang in Dorsten unbekannte Informationen. Wir werden sie demnächst veröffentlichen.
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Diskussion über Hitlers Gedicht im Internet
13. Februar 2013. – Über ein Mutter-Gedicht Adolf Hitlers, das in einem Gebetbuch einer Holsterhausenerin entdeckt und in dieser Online-Dokumentation veröffentlicht ist, wurde bislang über 1.600 Mal gelesen. Auch gibt es im Internet Blogs, die sich unter der Überschrift „Denk’ es“ mit dieser Gedicht-Veröffentlichung in „Dorsten unterm Hakenkreuz“ befassen. Hier ein zusammengefasstes Beispiel dieser Diskussion. Das Gedicht ist unter http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/2012/05/28/adolf-hitlers-gedicht-im-gebetbuch-%E2%80%93-%E2%80%9Ewenn-deine-mutter-alt-geworden-%E2%80%A6%E2%80%9C/ anzuklicken.
Diskussion: Denk’ es!
Laut hier heißt das Gedicht doch „Denk‘ es!“. Unter diesem Titel kenne ich es auch. –Thore 23:29, 3. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Ja dann mach halt ’ne Weiterleitung. Gruß Raureif 23:46, 3. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Verschieben nach Denk es! wäre angebrachter. Ich glaube nicht, dass das Gedicht mit „Mutter“ tituliert ist. –Thore 01:05, 4. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Ja wenn es so heißt, dann „Mach‘ es!“ :-) Gruß Raureif 01:11, 4. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Gut, ich bin mir halt auch nur 95% sicher, daher die Rückfrage, ob da jemand noch mehr zu weiß. –Thore 01:13, 4. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Für wie authentisch haltet Ihr das hier? Dann wäre es „Dank‘ es!“ Mag –Widerstandberlinnord 01:25, 4. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Kann ich kaum beurteilen. In welchem Zusammenhang steht das Papier dort? Konnte nur diedazu finden, aber nicht die entsprechende Stelle. Ich selbst kenne das Gedicht nur unter dem Titel „Denk es“. –Thore 01:47, 4. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Hier wäre die Unterseite. MkG –Widerstandberlinnord 01:51, 4. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Hm, da steht, dass „die Holsterhausenerin es wohl abgeschrieben und in ihrem Gebetbuch verwahrt hat“. Bleibt die Frage, ob das von der Frau richtig abgeschrieben wurde. Hier z.B. wurde das Gedicht unter „Denk es“ vertont. Hier heißt es auch „Denk es“. Unter „Dank es“ hab ich zwar nichts gefunden, andererseits findet sich bei der google-Suche ohnehin auch nur wenig unter „Denk“. Ich mache erstmal eine Weiterleitung. –Thore 02:07, 4. Heuert (Juli) 2012 (CEST)
Die Frage sollte erstmal lauten: Wie ist die Überlieferungsgeschichte dieses Gedichtes? Ist die einzige Quelle „die Holsterhausenerin“? Wenn ja, und sie hat es tatsächlich als „Dank‘ es“ niedergeschrieben, dann sollte es auch hier so genannt werden.
Davon mal abgesehen macht „Dank‘ es“ weit aus mehr Sinn, als „Denk‘ es“. – Herr Soundso 23:31, 12. Hornung (Februar) 2013 (CET)
Ich halte es übrigens für fragwürdig, dass dieses Gedicht tatsächlich von Hitler stammt, da es eher „von Adolf Gitlar“ als „von Adolf Hitler“ heißt. Jedenfalls ist der erste Buchstabe kein H, sondern ein G… – Herr Soundso 23:35, 12. Hornung (Februar) 2013 (CET)
Ich merke gerade, dass ich damals bei dieser Niederschrift offenbar gar nicht aufmerksam hingeschaut habe, sondern nur das gesehen habe, was die dortige Netzseite dort (falsch) schreibt (also „Dank es“). Ist aber ja alte deutsche Schreibschrift und natürlich ein E! Ebenfalls heißt es dort auch Hitler. Darüber hinaus sagt uns die Quelle doch gar nichts weiter, als dass diese Frau das Gedicht irgendwo abgeschrieben hat. Vom Verfasser diktiert worden wird es ihr ja nicht sein. Anbei: Nach meinem lyrischen Verständnis macht »Denk es« mehr Sinn (ist feiner). –Thore 01:38, 13. Hornung (Februar) 2013 (CET)
Sütterlinschrift: Du hast Recht! Ich ging von „normaler“ Schreibschrift aus, es handelt sich allerdings um Sütterlinschrift. Wäre trotzdem interessant, mehr über die Überlieferungsgeschichte zu erfahren. Ist diese Abschrift bspw. die einzige Quelle oder gibt es aus der Zeit vor 1945 eine Erwähnung dieses Gedichtes? – Herr Soundso 02:34, 13. Hornung (Februar) 2013 (CET)
Anmerkung des Herausgebers: Die Diskussion ist unter http://de.metapedia.org/wiki/Diskussion:Denk%27_es aufzurufen. Für den dargestellten Inhalt übernehme ich keine Haftung. – W. St.
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Holocaust-Gedenktag
Wir sollten fähig sein, zu gedenken und nachzudenken
Ein besonderer Tag. Eine Möglichkeit, eine Pflicht, sich zu erinnern. Zu erinnern an die schwärzeste Zeit deutscher Geschichte. Nicht nur im weiten Land, sondern auch bei uns, in nächster Nachbarschaft, wurden Menschen erniedrigt, gedemütigt, verfolgt, deportiert, ermordet.
Das Jüdische Museum Westfalen in unserer Stadt ist erst eingerichtet worden, nachdem eine Handvoll Aktiver mit einigen Schülerinnen und Schülern in den 80er-Jahren begannen, hier bei uns in Dorsten über die junge jüdische Geschichte zwischen 1933 und 1945 zu forschen und zu schreiben (Forschungsgruppe Dorsten unterm Hakenkreuz). Das Ergebnis ist in den gleichnamigen Bänden nachzulesen. Wenn aber diese schreckliche Zeit nur auf dem Papier steht und nicht unsere Köpfe und Herzen erreicht, besteht die Gefahr einer Wiederholung. So oder ähnlich. Daher ist dieser Erinnerungstag so wichtig.
Heute steht in einer überregionalen Zeitung (SZ) ein Bericht, der den sensiblen, kritischen Leser fast ratlos zurück lässt. Ein Bericht über einen deutschen Polizisten aus Bottrop, der 1943 in Frankreich einen Deportationszug mit eingesperrten Juden als Wachmann begleiten musste. Einen Juden, dem die Flucht gelang, verfolgte er und richtete ihn mit einem Kopfschuss. Diese Tat wurde von den deutschen Behörden dokumentiert, weil der Todesschütze belobigt wurde.
Dieses Dokument wurde 1971 den deutschen Behörden (LKA) übergeben, um die Tat gerichtlich untersuchen zu lassen. Es geschah nichts! 2009 führte eine Zufallsspur von Frankreich nach Deutschland.
Im Internet wurde die Meldung gelesen, dass ein deutscher Ex-Polizist gleichen Namens für seine 60-jährige Mitgliedschaft in der Gewerkschaft der Polizei geehrt wurde. Die Recherche ergab: Er war es und lebte noch über 90-Jährig (inzwischen aber gestorben).
Das Dokument von 1971 wurde daraufhin im Archiv des Landeskriminalamtes Düsseldorf gefunden. Eine Strafverfolgung wurde vor 42 Jahren nicht eingeleitet, weil das Erschießen eines Juden per Kopfschuss nicht als Mord gewertet wurde!
Heute ist der Tag, an dem wir über unser begangenes, schreckliches Unrecht nachdenken können. Dabei geht es nicht um eine Kollektivschuld, aber um eine Kollektivscham. Zu der sollten wir fähig sein. Freiwillig.
Dirk Hartwich
Entnommen: http://www.spd-rhade.de/, veröffentlicht am 27. Januar 2013
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Wegen Darstellung des Hakenkreuzes als antifaschistisches Symbol Anstellung im öffentlichen Dienst verloren
4. November 2012 – Notiz des Herausgebers: Über E-Mail erreichte mich am 4. November 2012 ein Brief, in dem ein Bürger seine Anstellung im öffentlichen Dienst verlor, weil er auf seiner Website ein antifaschistisches Emblem zeigte, auf dem das Hakenkreuz abgebildet war. Nach Angaben des Briefschreibers zeigte es das allseits bekannte – da häufig verwendet – gezeichnete Bild, auf dem ein Mann ein Hakenkreuz als Zeichen der Ablehnung des NS-Faschismus in einen Papierkorb wirft. Dies führte zu seiner Entlassung und jetzt zu einem Prozess vor dem Arbeitsgericht Hannover: Hier sein von mir nicht verifizierter Brief:
„Sehr geehrter Herr Wolf Stegemann, ich habe meine Arbeitsstelle im Öffentlichen Dienst verloren, weil ich dieses Bild auf meiner Webseite veröffentlichte Auf Ihrer Webseite, unter der URL-Adresse:
ist ein ähnliches Bild mit dem Hakenkreuz als Teil des Bildes veröffentlicht. Ich bin ganz Ihrer Meinung, wenn es darum geht, den Rechtsextremismus in Deutschland zu stoppen. Nur ich habe nach 20 Jahren im niedersächsischen öffentlichen Dienst und kurz vor meinem 60. Geburtstag meine feste Stelle verloren. Die Begründung lautet:
,Die Verwendung eines Hakenkreuzes ist strafrechtlich relevant, §§ 86 Abs. 1 Nr. 4, 86a Nr. 1 StBG. Danach ist die Verwendung von Kennzeichen – hier Hakenkreuz – einer nationalsozialistischen Organisation verboten.‘
P.S. Gerichtstermin beim Arbeitsgericht Hannover ist am 9. November 2012 um 13 Uhr ,A. M. gegen Medizinische Hochschule Hannover‘. Mit freundlichen Grüßen, Nagy M.“
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Archivfund in Großbritannien
31. Oktober 2012. – Alfred Vadder hat herausgefunden, dass es sich um die beiden Briten, die auf dem St. Agatha-Friedhof in Dorsten bestattet sind, um britische Zivilisten handelt, darunter ein Kind. Dieses Kind namens Brion Francis Skipton war gerade vier Monate alt, als es am 23. Oktober 1942 in Dorsten starb. Der Zivilist James Waters (siehe Bild unten) starb 68-jährig am 10. Oktober 1942.
Recherchen in britischen Militärarchiven: Neue Erkenntnisse
29. Oktober 2012. – Alfred Vadder aus Marl, Experte für Flugzeugabschüsse im letzten Krieg, recherchiert in britischen und amerikanischen Archiven und stellt Dorstener Befunde dieser Online-Dokumentation „Dorsten unterm Hakenkreuz“ freundlicher- und dankenswerterweise zur Verfügung.
Zu den beiden Grabsteinen der englischen Gräber: Jetzt hat Alfred Vadder in einem britischen Militärarchiv Aufzeichnungen über den Briten James Pullen Waters gefunden, der – zusammen mit Brian Skripton – auf dem Friedhof St. Agatha an der Gladbecker Straße bestattet ist. Bei Brian Skripton ist Alfred Vadder („bei all meiner Sucherei“) noch nicht fündig geworden. Er hofft, auf einer anderen Datenbank etwas als „Beifund“ zu finden. Dann wird er sich wieder melden. – Alfred Vadder geht auf Grund seiner Recherchen und Erfahrungen davon aus, dass die beiden Briten von der von Deutschen besetzt gewesenen Kanalinsel Jersey stammen. Von dort wurden rund 25.000 Menschen zur Zwangsarbeit ins Reich deportiert. In einem Archiv auf Jersey hat Alfred Vadder auch Unterlagen über das Gefangenenlager in Dorsten entdeckt.
Lynchmord – Flugzeugabsturz in Wulfen: In einem britischen Archiv fand Alfred Vadder neue Erkenntnisse über den auf dieser Seite bereits dokumentierten Flugzeugabsturz am 25. März 1945 in Wulfen (siehe Fotos und Text weiter unten). Er fand folgende Original-Angaben:
Halifax MZ907, 415 Squadron, was still some way short of the target 25. March 1945 (Münster), when a burst of flak set the port wing on fire. The rear gunner, injured by the flak and unable to bale out, died at his post. The pilot also died in the aircraft, which came down near Wulfen. The navigator and wireless operator were taken prisoner. – German soldiers were escorting the captured Pilot Officer L. W. Brennan RCAF (mid-upper gunnar), Pilot Officer R. A. Paul RCAF (bomb aimer) and Sergeant C. E. Lowe RAF (flight engineer) to a military unit when they were attacked by a hostile crowd led by Haupttruppenführer Ferdinand Assmann.
The three airmen managed to briefly escape the mob, but their freedom was short-lived. Savagely beaten again, they were standing with their hands in the air when Sturmführer Otto Wunderlich appproached them from behind. As he spoke the words “Wollten sie noch nicht sterben, lieber Freund?“ (“Don`t you want to die yet, my dear friend?“) he shot them.
One man was still alive. “Nun sollst du nimmer mehr ausspringen“ said Wunderlich (“Now you will never bale out again“) and fired once more. Buried in a bomb crater in the cemetery at Wulfen, the three victims now lie in the Groesbeek Canadian War Cemetery at Nijmegen (The Netherlands). Wunderlich later committed suicide in prison.
Übersetzung*: Halifax MZ (…) war am 25. März 1945 noch nicht am Ziel (Münster) angelangt, als ein Flak-Geschoss den linken Flügel in Brand setzte. Der rückwärtige Schütze, der verletzt und nicht in der Lage war auszusteigen, starb auf seinem Posten. Der Pilot starb ebenfalls im Flugzeug, das in der Nähe von Wulfen abstürzte. Der Navigator und der Funker [und ein dritter] wurden gefangen genommen. – Deutsche Soldaten eskortierten die Gefangenen, Pilot Officer L.W. Brennan RCAF (mid-upper Schütze), Pilot Officer R.A. Paul RCAF (Zielführer für die Bomben) und Seargent C. E. Lowe (Flugingenieur) zu einer militärischen Einheit, als sie von einer feindseligen Menschenmenge angegriffen wurden, die von Haupttruppenführer Ferdinand Assmann** angeführt wurde.
Den drei Fliegern gelang es, kurz dem Mob zu entkommen, aber ihre Freiheit war von kurzer Dauer. Während sie von der Menge geschlagen wurden, standen sie mit erhobenen Händen, als ihnen sich Sturmführer Otto Wunderlich von hinten näherte. Mit den Worten „Wollten Sie noch nicht sterben, lieber Freund?“ (…), erschoss er sie. Ein Mann lebte noch. „Nun wirst du niemals mehr abspringen“ sagte Wunderlich (…) und schoss noch einmal. Zunächst in einem Bombenkrater auf dem Friedhof in Wulfen begraben, liegen sie drei Opfer nun im Groesbeek Canadian War Cemetery (Soldatenfriedhof) in Nijmegen (Niederlande). Wunderlich beging später im Gefängnis Selbstmord.
* Übersetzung: Dr. Helmut Frenzel
** Der Dorstener Ferdinand Assmann wurde nach dem Krieg von den Engländern in Bückeburg festgenommen. Er war SA-Führer und zuletzt Lagerleiter des Gefangenenlagers an der B 58 in Wulfen-Deuten. Er soll sich im Gefängnis erhängt haben. – Über Otto Wunderlich liegen mir keine weiteren Erkenntnisse vor.
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Dorstener Entnazifizierung im niedersächs. Schulunterricht
25. Oktober 2012. – Die Geschichtslehrerin einer Schule in Vechta (Niedersachsen) hat darum gebeten, in ihrem Unterricht zum Thema „Entnazifizierung“ zwei besonders für den Unterricht geeignete Dorstener Entnazifizierungsfälle aus dieser Online-Dokumentation „Dorsten unterm Hakenkreuz“ entnehmen zu dürfen. Um den Unterricht authentischer zu gestalten, wurden ihr von hier auch kopierte Originalunterlagen aus den gewünschten Entnazifizierungsakten zugeschickt. Es handelt sich dabei um die Entnazifizierung von Dorstens Bürgermeister Dr. Josef Gronover und des Holsterhausener SA-Brigadeführers Geisselbrecht.
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Flugzeugabsturz am 25. März 1945 bei Wulfen identifiziert – Schicksal der Piloten geklärt
4. September 2012. – Alfred Vadder aus Marl konnte aufgrund seines großen Wissens und seiner exzellenten Beziehungen auch zu privaten Archiven in England herausfinden, um welchen Absturz es sich bei diesen Fotos am 25. März 1945 in Wulfen handelt. Ich danke ihm auch an dieser Stelle sehr herzlich für seine Bemühungen und für die Überlassung der detaillierten Informationen.
Bei den Bildern dieser abgestürzten Maschine (siehe weiter unten) handelt es sich um einen britischen Halifax-Bomber mit sieben Mann Besatzung, die auf der RAF Base East Moor stationiert war. Die Maschine gehörte zu der 415 Squadron. Die Besatzungsmitglieder waren Kanadier und gehörten der Royal Canadian Air Force an. Bei dem Absturz kamen ums Leben: Sergeant S. W. Lowe, Flight-Sergeant L. W. Brennan, bestattet auf dem kanadischen Kriegsgräberfriedhof in Groesbeek, Sergeant R. A. Paul, Flying Officer J. R. McCollus, bestattet auf dem Waldkriegsgräberfriedhof im Reichswald, Warrant Officer 2. Klasse J. M. Jones, bestattet auf dem kanadischen Kriegsgräberfriedhof Groesbeek. Den Absturz überlebten: Flight-Sergeant A. N. Knight und Sergeant R. M. Aylesworth, denen nach ihrer Festnahme ein besonders tragischen Schicksal ereilte.
Die beiden Kanadier wurden zusammen mit einem schon vorher gefangen genommenen britischen Piloten im früheren RAD-Lager und 1945 ein bewachtes Ostarbeiterlager in Wulfen-Deuten an der heutigen B 58 festgehalten und dort gelyncht. Der dieser Mordtaten verdächtige SA-Lagerkommandant Aßmann, ein Dorstener, entkam bei Kriegsende zuerst nach Bückeburg und wurde nach Beendigung des Krieges von den Alliierten gesucht. Nach seiner Verhaftung durch die Briten soll er im Gefängnis Selbstmord durch Erhängen verübt haben. Die Mitglieder der bei Wulfen abgestürzten kanadischen Bomber-Crew erhielten postum die „War Medal 1939-45“ und den „Star 1939-45“. – Weitere Fotos siehe weiter unten! W. St.
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Flugzeugabsturz Wulfen am 15. Mai 1941
Die nebenstehenden Fotos hat Wolfgang Burkhard zur Verfügung gestellt. Vielen Dank. Sie zeigen ein zerstörtes Flugzeug. Auf der Rückseite ist das Datum 15. 5. 1941 vermerkt. Dazu recherchiert freundlicher- und dankenswerterweise Alfred Vadder und teilt folgende Erkenntnis mit:
Sehr geehrter Herr Stegemann ! Ich sende Ihnen daher neue Erkenntnisse zu den Bildern mit Trümmern von einem Flugzeug. Meine erste Einschätzung, es handelt sich um ein mehrmotoriges deutsches Kriegsflugzeug ist für mich nicht mehr haltbar. Aber nach den vorhandenen Quellen konnte ich keine andere Einschätzung vornehmen. Da die 8. USAAF erst am 4. Juli 1942 mit dem Bombardement auf deutsche Flughäfen in den Niederlanden begann, erübrigte sich eine Suche in amerikanischen Archiven. Es blieben dann nur noch britische und deutsche Archive für eine Recherche. a ich in deutschen Archiven wenige Aufzeichnungen fand, konzentrierte ich mich auf britische Archive.
Ich habe das angegebene Datum 15. Mai.1941 zugrunde gelegt. In den RAF-Archiven fand ich dann Bomber Raids am 10./11. Mai. 41 nach Berlin und Hamburg. Am 11./12. Mai.1941 nach Hamburg und Bremen. Am 12./13. Mai 1941 nach Mannheim und am 15./16. Mai nach Hannover. Sämtliche Casualtys lagen außerhalb Westfalens und geben keinen Hinweis auf Westdeutschland. Dann habe ich die Aufzeichnungen einer Hervest-Dorstenerin aus ihrem Tagebuch angesehen. Da stand dann folgendes: „Gegen ca. 23.30 Uhr heulten die Sirenen. Bevor wir in den Keller gingen, schauten wir uns vor unserer Haustür um. In der Ferne sahen wir Flakfeuer und hörten Detonationen. Dann begaben wir uns in den Keller, wo die Detonationen immer lauter wurden. Nach geraumer Zeit wurde es ruhiger und wir verließen den Keller und begaben uns zur Ruhe. Als wir einschlafen wollten, gab es Entwarnung, kurz darauf hörten wir tief fliegende Flugzeuge über unsere Dächer wegfliegen.“ Diese Eintragung ließ bei mir den Schluss zu, es handelte sich um rückkehrende Nachtjäger von einem Einsatz. Es konnte daher ein angekratztes deutsches Flugzeug abgestürzt sein. Nun habe ich bei einer zufälligen Recherche in einem Zeitungsarchiv neue Erkenntnisse gewonnen. Dieses werde ich Ihnen mit meiner nächsten Mail mitteilen. – Es grüßt Sie Alfred Vadder
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3. Juli 2012: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe Münster (LWL) hat „Dorsten unterm Hakenkreuz“ mit einer Inhaltsangabe als Information verlinkt:
Seiten-URL: http://www.westfaelische-geschichte.de/lnk930
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28. Juni 2012: Ich suche Informationen über den Feldwebel der Wehrmacht Fritz Tornow, der Adolf Hitlers Hund „Blondi“ betreute und ihn Ende April 1945 im Bunker in Berlin mit einer Giftampulle tötete. Im Buch und Film „Der Untergang“ ist diese Szene mit Tornow dargestellt. In den 1960er und 70er Jahren war Fritz Tornow in Dorsten wohnhaft und hatte eine Hundefutter-Fabrikation in Hervest-Dorsten. Das US-amerikanische Internet ist voll von diesem Thema, aber alle Angaben sind nur ungefähr und sehr phantasiereich und falsch.
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- Wer kann Angaben zur Person Fritz Tornow, seinem Aufenthalt nach 1945 sowie über seine Dorstener Zeit machen? Ich wäre sehr dankbar, darüber zu erfahren.
Wolf Stegemann – 46284 Dorsten – Telefon (02362) 78 75 70, Email: scriptoris@arcor.de
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- Auf der Seite Literatur/Rezensionen sind drei neue Bücher mit Dorstener Bezügen der Zeit von 1933 bis 1945 eingestellt (25. Juni)
Ergänzungen
Neue Artikel, veröffentlicht am 20. Juni
Kinderlandverschickung löste etliche Probleme: 2,5 Millionen Kinder kamen in bombenfreie Gebiete – Ein für Dorsten noch nicht aufgearbeitetes Thema
Die Holsterhausenerin Agnes Hürland-Büning (1926 bis 2009) erinnert sich in ihren unveröffentlichten Memoiren an ihre Kinderlandverschickung. In diesem Artikel ist ein kurzer Auszug daraus veröffentlicht.
Kriegschronik der Paulusschule in Hervest: Einquartierungen, Schanzarbeiten, Kräutersammeln, Spreng- und Brandbomben, Flüchtlinge, Krankenhaus
Es ist erstaunlich, wie Lehrer und Schüler während der Bombardierungen den Unterricht aufrecht erhalten konnten, manchmal mit Mühe, wenn ständig die Schule, Klassenzimmer oder das Lehrerzimmer von Soldaten oder für Flüchtlinge beschlagnahmt wurden.
Neu auf der Seite „Literatur / Rezensionen“ (10. Juni 2012):
Dr. jur. Bernd Schmalhausen: „Schicksale jüdischer Juristen aus Essen 1933-45“. Der Autor und Essener Staatsanwalt hat den Leidensweg seiner jüdischen Juristenkollegen in Essen, der in vielen Fällen in den Vernichtungslagern des Ostens endete, aus den Akten der ehemaligen Gestapoleitstelle Düsseldorf nachgezeichnet.
Wolfgang Stegemann (Hg.): „Kirche und Nationalsozialismus“. Deutlicher als bisher werden Schuld und Verstrickung einzelner Persönlichkeiten, Theologischer Fakultäten, diakonischer Einrichtungen und der Kirchen insgesamt ins Bewusstsein gehoben.
Werner Schneider: „Jüdische Heimat im Vest. Gedenkbuch der jüdischen Gemeinden im Kreis Recklinghausen“, Erlebnisgeschichten und Augenzeugenberichten jüdischer sowie nichtjüdischer Zeitgenossen über die Schicksale und Leidenswege der damaligen jüdischen Mitbürger.
AutorInnenkollektiv für Nestbeschmutzung: „Schweigepflicht. Eine Reportage“. Aufdeckung der falschen Identität des Aachener Hochschulrektors Hans Schwerte, der 1945 als NS-Wissenschaftler und SS-Führer seine Identität wechselte und damit Mitte der 1990er Jahre die NRW-Wissenschaftsszene erschütterte. Mitautorin: Tina Terschmitten aus Dorsten.
Heiner Wember: „Umerziehung im Lager. Internierung und Bestrafung von Nationalsozialisten in der britischen Besatzungszone Deutschlands“. Er beschreibt nicht nur die englische Internierungspolitik und die Prozesse gegen 19.000 Gefangene, sondern zeichnet auch nach, wie sich das Denken und Fühlen der NS-Elite während der Internierung veränderte. – Mit Dorstener Befunden.
Gisela Schwarze: „Kinder, die nicht zählten. Ostarbeiterinnen und ihre Kinder im Zweiten Weltkrieg“. Untersuchung am Beispiel Westfalen über das Schicksal von Zwangsarbeiterinnen und ihren Kindern. – Mit Dorstener Befunden.
Willi Mues: „Der große Kessel. Eine Dokumentation über das Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Lippe und Ruhr, Sieg und Lenne“. Mit großer Detailgenauigkeit dokumentiert der Autor die Kämpfe auf deutscher Seite vom Rheinübergang bei Remagen und bei Wesel bis zur Schließung des Kessels in Lippstadt. – Mit Dorstener Befunden.
Online-Dokumentation wird gut angenommen:
Die Einrichtung dieser Online-Dokumentation „Dorsten unterm Hakenkreuz“ wird gut angenommen und gewürdigt (siehe Stimmen). Besonders gefreut hat es mich als Herausgeber, dass Geschichtsprofessoren der Universität Bochum und Münster telefonisch ihre Anerkennung mitteilten. Erstaunlich ist es auch, dass die Dokumentation in Berlin, München, Nürnberg und vielen auswärtigen Städten gelesen wird.
Die Anzahl der Aufrufe halten ein Niveau bei etwa 100 pro Tag. An manchen Tagen auch darüber, manchmal auch darunter. Es gab auch Tage, da wurde die Seite einmal 496, ein andermal 342- und dann wieder 195-mal aufgerufen. Bei den Artikelaufrufen standen eine Zeit lang die Berichte über das Gymnasium Petrinum, die Nachkriegsverwaltung und in den letzten Tagen auch über das Hitler-Gedicht im Gesangbuch ganz oben. Aufrufe kommen u. a. von Suchmaschinen oder Webseiten auch aus Russland, Ungarn, Österreich, die Niederlande und der Schweiz.
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Gesucht wird!
- Wer von seinem Vater oder Großvater noch Informationen über das Dritte Reich oder den Zweiten Weltkrieg hat – oder auch Fotos, Bilderalben – möge sich doch bitte melden: Telefon (02362) 78 75 70. Danke. – 10. Juni 2012 Wolf Stegemann
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In der Literatur gefundenes Zitat:
„Es ist eine Eigenschaft des Menschen, dass er böse Zeiten gerne vergisst und sich nun um so lieber froher Stunden erinnert, über die er auch nach Jahren sich jeder Einzelheit noch zu erinnern vermag. Vielleicht ist es gut, dass die Zeit heilsam so manche brutal uns gesandten Schicksalsschlägen verschließt und uns durch nachträgliche frohe Stunden selbst zurückgebliebene Narben übersehen lässt. Aber es gibt auch Lebensabschnitte, die man nicht vergessen soll. Einmal, um uns vor Ähnlichem zu bewahren, zum anderen, um uns nach überlebtem Leid doppelt der besseren Zeit erfreuen zu können.“ – Major F. M., Tagebucheintragung in englischer Gefangenschaft 1946