Dorstener Sportgeschichte: Trotz NS-Drangsalierung blieben die Sportvereine gegenüber der Partei störrisch

Sport-Reichs-Schwimmfest 1937 in Dorsten; Foto: Archiv Gernoth

Von Jo Gernoth

Nationalsozialismus und Sport in Dorsten: Ein Kapitel für sich, das allerdings für Dorsten ein durchaus gutes Licht auf die Vereine wirft. Trotz aller Gleichschaltungsversuche blieben die Vereine bei sich und die Sportlerfamilie zeigte den Nazis zu vielen kleinen Gelegenheiten den Rücken und leistete zwar keinen direkten, aber indirekten Widerstand. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Sport | Verschlagwortet mit , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Dorstener Sportgeschichte: Eichenkreuzverband im Fokus der Nationalsozialisten – CVJM Dorsten kam dem Verbot zuvor

Dorstener NSFK der Hitlerjugend in den Borkenbergen; Repro: Gernoth

Von Jo Gernoth

Anfang 1934 kam der Dorstener Eichenkreuzverband einem Verbot zuvor und löste sich selbst auf. Der Eichenkreuzverband war der Turnverband der Evangelischen Jungmännerbünde und in Dorsten als CVJM (Christlicher Verein junger Männer) aktiv. Dieser Sportbund trat international erstmalig 1927 bei den 1. Internationalen Kampfspielen des CVJM in Kopenhagen in Erscheinung. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Sport | Verschlagwortet mit , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Robert Paton: Wie sich ein kirchentreuer Unternehmer mit NSDAP-Parteibuch durch das Dritte Reich mogelte

Von Wolf Stegemann

Noch heute, Jahrzehnte nach der Schließung der Bleicherei Paton im Jahre 1972, erinnern Gebäude und augenfällig die weiße, südländisch aussehende Villa an der Borkener Straße und Einmündung zur Pliesterbecker Straße an die einstige Bleicherei der R. Paton GmbH. Auf dem Rest des ehemaligen Friedhofs an der Bovenhorst sind noch die Rudimente der aufgelassenen Familiengruft zu sehen.

Die Betriebsführung bei einer Jubilarfeier 1938 mit Robert Paton (re. vom Jubilar)

1934 übernahm Robert Paton jun. die Firma von seinem schottischen Vater gleichen Namens, der sie 1890 gründete. Bis zu 250 Mitarbeiter waren dort beschäftigt, 1952 noch 120. Robert Paton arrangierte sich mit den Nazis, war Parteimitglied (Paton: „Die genaue Mitgl.-Nummer ist mir nicht mehr bekannt, so um die 1 Million 800.000 herum“), war Amtsverordneter in der Amtsvertretung Hervest-Dorsten seit 1922 und ab 1933 als ein solcher von der NSDAP bestätigt und neu eingesetzt. Somit gehörte Robert Paton zu denen, die, warum auch immer, vielleicht aus geschäftlichen Gründen, als Mitläufer galten. Für seine Person bestritt er es nach 1945 vehement. Er war auch Kirchmeister und Presbyter der evangelischen Kirche in Holsterhausen. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Personen/Porträts, Unternehmen / DAF | Verschlagwortet mit , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Sparkassen im Vest II: In der Nachkriegszeit Beteiligung am Wiederaufbau, der Währungsreform und am so genannten „Wirtschaftswunder“

Schalter einer Sparkasse in den 1950er-Jahren

Anfang April 1945 war der Zweite Weltkrieg für die Einwohner des Vestes Recklinghausen endgültig vorbei. Amerikanische Truppen besetzten die Region. Damit war für die Menschen zumindest die Gefahr gebannt, im Zuge militärischer Auseinandersetzungen oder der alliierten Bombardements ums Leben zu  kommen. Das allgemeine Chaos und die damit verbundene große materielle Not sollte jedoch noch einige Zeit Bestand haben. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Banken und Sparkassen, Erste Nachkriegsjahre, Parteien / Gewerkschaften, Soziale Marktwirtschaft, Wiederaufbau | Verschlagwortet mit , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Sparkassen im Vest I: 1933 Gleichschaltung, 1938 Zugriff auf Konten jüdischer Sparer, ab 1939 Kriegsfinanzierung, 1945 Geld auf einen Handkarren gepackt

Sparkassen-Kinowerbung 1942

Nach der Machtübernahme im Jahr 1933 wurde auch die deutsche Kreditwirtschaft in die neuen staatlichen Strukturen integriert. Sie diente dem NS-Regime als wesentliches Finanzierungsinstrument. Den Sparkassen wurde aufgrund ihrer auf den Spareinlagen basierenden Finanzkraft sogar eine besondere Rolle zugewiesen. Die personelle Integration der Sparkassen in das Zentralverwaltungswirtschaftssystem des NS-Regimes, das letztlich deren Entwicklung als universelle Kreditinstitute verlangsamen sollte, begann unmittelbar nach der Machtübernahme. Dabei fielen die kommunalen Geldinstitute den Nationalsozialisten gewissermaßen als „leichte Beute“ zu, denn die politische Machtübernahme in den Kreisen, Städten und Gemeinden, die ja zugleich auch Gewährträger der Sparkassen waren, bewirkte beinahe automatisch auch den Austausch eines wesentlichen Teils des Führungspersonals der Geldinstitute. Das Prinzip der Selbstverwaltung blieb dabei formal zwar erhalten, die in Anpassung an die Vorschriften der Deutschen Gemeindeordnung erlassenen gesetzlichen Bestimmungen über die Berufung und Zusammensetzung der Sparkassenvorstände orientierten sich nun jedoch am Führerprinzip. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Banken und Sparkassen, Gleichschaltung | Verschlagwortet mit , | Hinterlasse einen Kommentar