So erlebte Friedrich-Wilhelm Koepe das Kriegsende 1945 – Hochzeitsfeier endete im Gefangenenlager

„Meine Hochzeitsreise, die ich al­lein antreten musste, führ­te mich ins Gefangenenla­ger.“ So erinnerte sich Friedrich-Wilhelm Koepe (1916 bis 2004) im Gespräch mit dem Redaktionsleiter der Dorstener „Ruhr-Nachrichten“, Rudolf Plümpe, 1995 an das Kriegsende 1945.

Eigentlich hatte der Rittmeister und Panzerkommandant Friedrich-Wilhelm Koepe die Militär- und Kriegszeit schon beendet gehabt, denn er war Ende 1944 – wegen einer schweren Ver­letzung nicht mehr kriegsverwendungsfähig – von der Westfront zum Heimatstand­ort des Kavallerieregimentes 15 nach Paderborn zurück­kommandiert worden. Dort bekam er bis zur endgültigen Entlassung Urlaub und begab sich nach Salzkotten, dem Wohnort seiner damaligen Braut und späteren Ehefrau Julia. In deren engstem Verwandtenkreis wurde geheiratet. Eingeladen waren noch einige Regimentskameraden. Weiterlesen

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Fritz Tornow vergiftete im April 1945 Hitlers Hund „Blondi“ im Führerbunker. In Hervest-Dorsten produzierte er in den 1960er- und 70er-Jahren Hundefutter

Links: Hitlers vergiftete Hündin „Blondi“ (Foto: Der Spiegel); rechts: Waschraum im Führerbunker heute (Foto: Sammlung Harry von Gebhardt)

Von Wolf Stegemann

Die so genannte Tierliebe hat schon so viel Unheil angerichtet, dass wir, wenn wir tatsächlich mit der größtmöglichen Intensität daran denken würden, augenblicklich ausgelöscht werden müssten vor Erschrecken. Es ist nicht so absurd, wie es zunächst erscheint, wenn ich sage, die Welt verdankt ihre fürchterlichsten Kriege der so genannten Tierliebe ihrer Beherrscher. Das ist alles dokumentiert, und man sollte sich diese Tatsache einmal klarmachen. Diese Leute, Politiker, Diktatoren, sind von einem Hund beherrscht und stürzen dadurch Millionen Menschen ins Unglück und ins Verderben, sie lieben einen Hund und zetteln einen Weltkrieg an, in welchem Millionen getötet werden wegen dieses einen Hundes“ (Thomas Bernhard in „Beton“).

Fritz Tormow war Feldwebel der Wehrmacht, Hitlers Hundebetreuer und nach dem Krieg Hundefitter-Fabrikant in Dorsten und Gelsenkirchen. – Mit Adolf Hitler verband ihn dessen Schäferhündin Blondi, für die er als Hundeführer zuständig war, auf dem Berghof am Obersalzberg in Berchtesgaden genauso wie in den verschiedenen Führerhauptquartieren und zuletzt im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin, wo er wenige Stunden vor Hitlers Selbstmord am 30. April 1945 dessen Schäferhund Blondi, Eva Hitlers Hunde und seinen eigenen töten musste. Weiterlesen

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Ein Zivilisationsbruch ohnegleichen – Der Zweite Weltkrieg, von Deutschland entfesselt, dauerte 2.077 Tage und kostete bis zu 60 Millionen Menschen das Leben

Von Robert Probst

„Der große Tag des Sieges über Deutschland ist gekommen. Von der Roten Armee und den Truppen unserer Verbündeten auf die Knie ge­zwungen, hat sich das faschistische Deutschland für besiegt erklärt und bedingungslos kapituliert“, sagte Josef Stalin in einer Radioansprache an die Sowjetvöl­ker am 9. Mai. Ein Tag der Freude, hieß es überall in der Welt, bald sprach man vom VE-Day („Victory in Europe“). Gefeiert wurde das Ende eines Krieges, der ohne Beispiel war. Ein Krieg, der bis zu 60 Millionen Menschen das Leben gekostet hatte. Im letzten Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht heißt es: „Der deutsche Soldat hat, getreu seinem Eid, im höchsten Einsatz für sein Volk für immer unvergessliches geleis­tet.“ Weiterlesen

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Hitlers politisches Testament: Rechtfertigungsversuch eines Verbrechers und Lügners, dem die meisten Deutschen zwölf Jahre lang wie einem Heiligen nachgelaufen sind

Hitler kurz vor Abfassung seines Testaments im Bunker der Reichskanzlei Berlin

W. St. – In der Nacht vom 28. auf den 29. April 1945 diktierte Hitler im Führerbunker unter der Reichskanzlei in Berlin seiner Sekretärin Traudl Junge sein politisches und sein privates Testament. Es sind Dokumente der Verblendung und des Fanatismus, denn der Diktator machte die Juden verantwortlicht für die Katastrophe. Die Deutschen seien zu schwach gewesen für seinen großen Plan zur Veränderung der Welt. Seinen geplanten Suizid verstand Hitler als Selbstopfer, denn er forderte von den Wehrmachtssoldaten Kampf bis zum Tod. Von der von ihm ernannten Nachfolgeregierung verlangte er, den Krieg fortzusetzen und die Ziele des Nationalsozialismus langfristig zu verwirklichen, die Nürnberger Rassengesetze einzuhalten und den Juden als „Weltvergifter aller Völker“ weiterhin „unbarmherzigen Widerstand“ zu leisten. Weiterlesen

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Die Sieger – Panzer räumten in der Stadt den Schutt beiseite – Britischer konstruktiver Pragmatismus löste bald moralische amerikanische Vergeltung ab

Amerikanische Soldaten am Südwall; links der zerstörte Verlag „Dorstener Volkszeitung“ und das Postamt

Von Wolf Stegemann

Während NS-Amtsinhaber vor dem Ein­marsch der Sieger nicht selten mit Akten und Amtskassen beladen das Weite suchten und untertauchten, motivierten vereinzelte Gruppen zur Gegenwehr. Auch das Militär verteidigte sinnlos Bauernhöfe und Bach­läufe. Das bestärkte bei den alliierten Trup­pen den Glauben und die Furcht, einer fort­dauernd zur Gegenwehr entschlossenen Be­völkerung oder dem »Werwolf« gegenüber­zustehen, und ermunterte zu einem miss­trauischen, harten und bei gegebenem An­lass auch brutalen Vorgehen gegen die Bevöl­kerung. Doch sah die große Mehrheit der Menschen keinen Sinn mehr in der Fortset­zung des Kampfes. Hitlers Befehl der »ver­brannten Erde« wurde weitgehend igno­riert. Die Bevölkerung erwartete den Feind in den Kellern der zerstörten Häuser und hisste weiße Tücher, um weitere sinnlose Blutopfer zu verhindern. Am 18. April, rund drei Wochen nach Einnahme der Stadt Dor­sten, war der Krieg in der Provinz Westfalen zu Ende. 325.000 Offiziere und Soldaten gin­gen nach erbitterter Gegenwehr im Ruhr-Kessel in Gefangenschaft. Weiterlesen

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