Von Wolf Stegemann
Für die gesamte Zeit des „Dritten Reiches“ nahezu typisch waren die beständigen Sammelaktionen des Regimes, insbesondere für das Winterhilfswerk. Die ständigen mit Nachdruck und Drohungen (Nichtspender wurden häufig als „Saboteure“ hingestellt) an die Volks- und Parteigenossen gerichteten Appelle, „Opferbereitschaft“ zu zeigen, zeigten schon von 1933 an Wirkung, die sich bis zum Ende des Krieges und Zusammenbruch des NS-Regimes steigerte. Zu dieser Opferbereitschaft gehörte vor allem auch das „freiwillige“ Abgeben von Geld und Gegenständen aus dem privaten Bereich wie Textilien, Pelzmäntel, metallene Kunst- oder Gebrauchsgegenstände und anderes mehr. Ein Heer von Schülern, Mitgliedern der SA, SS, Hitlerjugend und Arbeitsfont schwärmten mit Sammelbüchsen aus, um in Haus- oder Straßensammlung an das von Hitler, Goebbels und anderen eingeforderte Geld der Bürger zu gelangen. „Kampf an der Heimatfront“ nannte man das Ausschwärmen der sammelnden Kinder. Der Osnabrücker Kreisleiter Esser beschrieb den Sinn dieser Sammlungen im September 1940, kurz nach dem Frankreichfeldzug: Weiterlesen